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Weiterverarbeitung (Industrie)
Weiterverarbeitungsbetriebe sind Firmen, die sich auf die Verarbeitung von Rohstoffen, wie Polyester, Klebstoffe, Silikon, Klebebänder, Schaum, Kunststoffe, Filz, Gummi, Folien und Metallen, sowie anderen Materialien spezialisiert haben, um neue Produkte herzustellen.
Materialien wie Papier, Kunststofffolien, Folien und Gewebe werden oft in langen, fortlaufenden Blättern hergestellt, diese werden, für die bequemere Handhabung und den Transport, aufgerollt. Diese Materialrollen variieren beträchtlich in Größe und Gewicht – im Bereich von 2 bis 200 Zoll in der Breite und bis zu mehreren Tonnen schwer. Die Veredelungsbetriebe fädeln diese fortlaufenden Rollen dünnen, flachen Materials – auch Bahnen (engl. webs) genannt – durch die Verarbeitungsmaschine (wie Druckerpressen, Laminier- und Beschichtungsmaschinen, sowie Längsteilanlagen) und verarbeitet oder verändert die Bahnen des Ausgangsmaterials in eine Zwischenform oder das Endprodukt. Zum Beispiel, die Verarbeitungsmaschine könnte einen dünnen Kunststofffilm in Streifen schneiden und die Schnittkanten miteinander verschweißen und somit Kunststofftüten herstellen. Diese Art der Verarbeitung wird als Bahnenverarbeitung (engl. web processing) bezeichnet.
Typische Verarbeitungsprozesse sind Beschichtung, Laminieren und Drucken. Die Beschichtungstechnologie kann Hotmelt-, Tiefdruck-, Vorhangbeschichtung und Düsenauftrag. Die am häufigsten verwendeten Drucktechniken sind Flexo- und Rotationstiefdruck. Beide Druckprozesse sind für das schnelle Rolle-zu-Rolle Druckverfahren geeignet.
Viele Weiterverarbeitungsbetriebe verarbeiten Rollen mit großem Durchmesser oder großer Breite, da dies die Verarbeitungseffizienz erhöht und das Auswechseln minimiert. Nach dem Veredelungsprozess werden die Rollen mittels einer Längsteilanlage in kleinere Rollen geschnitten. Diese Rollen haben dann eine Größe, die leichter zu verpacken ist bzw. besser für die weiterverarbeitenden Maschinen geeignet ist.
Bahnenkantenregulierung ist ein wichtiger Bestandteil des Verarbeitungsprozesses, da die Bahnen während der Verarbeitung dazu neigen, aus der Bahn zu laufen. Um diese Probleme zu vermeiden, haben Ingenieure eine Vielzahl von automatischen Bahnlaufregelsystemen entwickelt, diese gewährleisten die Präzision und verringern den Abfall. Bahnlaufregelsysteme werden normalerweise genau dort angebracht, wo eine entscheidende Phase in der Verarbeitung beginnt (zum Beispiel kurz vor einer Druckstation auf einer Druckpresse).
Jede Art von Bahnregelsystem nutzt Sensoren zur Überwachung der Bahnkantenposition und jedes hat einen Stellantrieb, um die laufende Bahn mechanisch wieder auf Kurs zu bringen, wenn der Sensor eine abweichende Bewegung von der gesetzten Spur erkennt. Stellmotoren können pneumatische oder hydraulische Zylinder oder elektromechanische Geräte sein. Da die Bahn – vor allem an den Seiten – sehr anfällig sein kann, werden berührungsfreie Sensoren eingesetzt. Diese Sensoren können pneumatische, photoelektrische, Ultraschall- oder Infrarotsensoren sein. Das Regelsystem muss die Signale des Sensors dann so umwandeln, dass der Stellmotor bewegt wird. Viele dieser Kontrollsysteme sind heute elektronisch, typischerweise nutzen sie Verstärker zur Umwandlung der Signale des Sensors, dann wird ein spezieller Servomotor angetrieben, welche über eine Spindelmutter oder einen Kugelgewindetrieb verfügt. Die neuesten Bahnlaufregelsysteme verfügen über eine Steuerung mittels Touch Screen zur Vereinfachung des Einrichtverfahrens. Einige Bahnlaufregelsysteme wurden speziell für die Veredelungsindustrie entwickelt.